Interview zu einem Jahr Eveon: “Es hat mir im Herzen wehgetan, dass ich unserer ersten Kundin nicht persönlich danken konnte”

Eveon Containers feiert Geburtstag! Zu diesem schönen Anlass spricht CEO und Gründer Aad Storm über das erste Jahr im Containerhandel, den Start in der Pandemie und warum die Deutschen weniger traditionell sind als manche glauben.

Hi Aad, Eveon gibt es jetzt schon seit einem Jahr. Wie fühlt sich das an?

Es ist unglaublich. Die Zeit ist verflogen. Es kommt mir vor wie gestern, dass wir Eveon vor einem Jahr in der Handelskammer eingetragen haben. Ich habe das Gefühl, wir hätten gerade erst angefangen. 

Was würdest du sagen, worauf es in den ersten 12 Monaten von Eveon Containers ankam?

Wir haben unseren Erfolg vor allem dem großartigen Team zu verdanken. Von Aliaksandra, die unsere Ansprüche an den Onlineshop an unsere Entwickler übersetzt. Über Sven, der eine ganze Lieferkette aufgebaut und es ermöglicht hat, dass wir unseren Kunden überhaupt eine so genaue Lieferzeit angeben können. Bis hin zum Marketing, wo Nicole und Paul nach wie vor die besten Strategien finden, um unseren Kunden dort zu begegnen, wo sie sich aufhalten, und ihnen das beste Einkaufserlebnis zu bieten. Und natürlich unser großartiges Entwicklungsteam, das so viele tolle Verbesserungen für unsere Kunden programmiert hat.

Zusätzlich habe ich wirklich das Gefühl, dass wir bei all unseren Kooperationspartnern die besten der Branche gefunden zu haben. Auch Ihnen möchte ich an dieser Stelle von ganzem Herzen danken.

Der Launch von Eveon lag im Oktober 2020 mitten in der Corona Krise. Wie hast du die Zeit erlebt?

Wir hatten eine globale Pandemie natürlich nicht in unserem Business Case vorgesehen, und es war auch eine große Herausforderung. Das Coronavirus hat die internationalen Lieferketten durcheinandergebracht, was zu einem großen Containermangel in Europa führte, der immer noch anhält. Deshalb war das Containerangebot tatsächlich ein limitierender Faktor in unserem Geschäft. Wir hätten tatsächlich weit mehr Container verkaufen können, wenn sie zur Verfügung gestanden hätten. 

Aber vom rein geschäftlichen einmal abgesehen: Es hat mir im Herzen wehgetan, dass ich unserer ersten Kundin aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht persönlich danken konnte. Wenn man ein rein digitales Geschäft wie Eveon startet, wartet man gebannt auf den ersten Einkauf. Als es dann soweit war, war das eine enorme Erleichterung. Nur allzu gerne hätte ich mich ins Auto gesetzt und hätte ihr ein paar Blumen überreicht, und mich vergewissert, dass alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit läuft. Blumen habe ich ihr dennoch geschickt. Aber am Ende war es vielleicht auch nicht der schlechteste Zeitpunkt für uns, ausgerechnet in einer Containerkrise zu starten.

Wie das?

Das Containerangebot war ja nicht nur für uns schmal, sondern auch für die Kunden. Ich bin mir sicher, dass viele Kunden über unsere Werbung, unsere Seite und unser Angebot neugierig geworden sind. Doch hätten vielleicht manche Käufer:innen noch Bedenken gehabt in einem brandneuen Onlineshop die Summen auszugeben, die für den Kauf eines Containers notwendig sind.

Vor gar nicht langer Zeit, sagte ein Kunde – ein Einkäufer für einen großen Konzern – wir seien seine letzte Hoffnung noch einen Container zu finden. Ich glaube, die Krise hat auch dazu geführt, dass die Menschen offener für alternative Angebote und alles Digitale geworden sind. Das hat uns schon in die Karten gespielt.

Hattest du vor dem Start von Eveon auch Zweifel, ob das Geschäftsmodell überhaupt funktioniert?

Ich war sehr zuversichtlich. Nicht einhundertprozentig sicher, aber sehr zuversichtlich. Manche Freunde und Geschäftspartner sagten zwar: “Die Deutschen sind sehr traditionell, bist du sicher, dass du da starten möchtest?”

Aber die Deutschen sind doch nicht so traditionell?

Meine Frau ist deutsch und grundsätzlich kenne ich die Deutschen gut. Na klar, können sie traditionell sein. Man denke nur an die Sonntagsbrötchen oder die hunderte von Brotsorten. Aber sie sind auch innovativ und offen für neues. Man schaue sich nur die vielen Start-ups in Berlin an. Das Traditionelle und die Offenheit, neue Wege zu gehen, schließen sich in Deutschland nicht aus.

Am wichtigsten aber ist, dass die deutschen Kunden eine hohe Qualität erwarten. Das war für uns der Hauptgrund, auf dem deutschen Markt zu starten. Wir haben in kürzester Zeit enorm viel Feedback erhalten, welches uns dabei geholfen hat, Verbesserungen in einem hohen Tempo umzusetzen. Das war genau das, worauf wir gehofft hatten. 

Schon seit Februar ist Eveon nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich aktiv. Ist das erst der erste Schritt zur Internationalität für Eveon?Wie fühlt sich das an?

Wir sind als Team unfassbar stolz es so weit gebracht zu haben und haben einiges vor. Unser Ziel ist es, dass auf der ganzen Welt Menschen mit Eveon ihre Container kaufen können und auf der anderen Seite Containerflottenbesitzer Weltweit, ihre Container über Eveon verkaufen. Wir freuen uns jetzt schon darauf zu zeigen, dass wir in der Lage sind, unser Geschäftsmodell in die ganze Welt zu bringen – egal in welcher Zeitzone oder in welcher Sprache.

Die letzten 12 Monate waren sehr aufregend. Was erwartest du dir von den nächsten 12 Monaten?

Wir werden natürlich weiter wachsen.Aber natürlich wollen wir auch im DACH-Markt wachsen und unseren Service noch weiter verbessern, besonders für die vielen wiederkehrenden Kunden, die wir bereits haben. Und es werden noch weitere europäische Länder hinzukommen. Ich bin mir sicher, dass Ende dieses Jahres noch mindestens ein weiteres Land Eveon Containers nutzen kann.

Aber wir haben natürlich auch noch andere Ziele als bloßes Wachstum. Durch unser Geschäftsmodell haben wir jetzt schon sehr viel Transparenz in einen undurchsichtigen Markt gebracht – davon profitieren jetzt schon unsere Kunden. In Sachen Nachhaltigkeit wollen wir auch noch sehr viel mehr erreichen. Noch immer werden viel zu viele Container leer über die Landwege und Weltmeere transportiert. Wir haben extra einen Sustainable Development Manager ins Team geholt, um noch weiter auszuloten, wie wir die Containerbranche grüner machen könne. Jetzt schon geben wir Containern ein zweites Leben, indem sie an ihrem Ankunftsort weiter genutzt werden und wir kompensieren das CO2, das für unsere Transportfahrten anfällt. Wir wollen aber noch darüber hinaus wachsen und uns auch mit Partnern und Hochschulen für eine grüne Logistik einsetzen.

Danke Aad für das Gespräch!